Peter Kotauczek ist Systemanalytiker, Ingenieur und Künstler. Er erzählt von skeptischen Beamten, ahnungslosen Politikern, wie er den Zugang zu 300 Bitcoin verloren hat – und rät den Jungen, mehr auf die Alten zu hören.
Die Presse: Sie sind Computerpionier, Bitcoiner, Maler, Komponist, haben eine Malmaschine erfunden, eine Software, die Mozart-Musik schreibt, ein Rennmotorrad, einen Laufrad-Rollator. Was treibt Sie an?
Peter Kotauczek: Die Neugier. Ich bin in einer Kriegszeit geboren, das Schulsystem war mehr oder weniger zusammengebrochen. Zu mir hat nie jemand gesagt: „So kann man das doch nicht sehen.“ Jetzt werden Kinder gemaßregelt, wenn sie einen Baum mit blauen Blättern malen. Mir hat niemand aberzogen, meine Fantasien zu lieben. Deswegen denke ich anders als die meisten. Wenn Manager, Geldleute und Beamte im Chor sagen: „So kann man das doch nicht machen“, dann mache ich es erst recht.
Sie haben 1966 die Computerfirma Beko gegründet. Woher wussten Sie, dass das Zukunft hat?
Ich war Maschinenbauingenieur und habe eigentlich ein Ingenieurbüro gegründet. Dann sind wir auf eine seltsame Maschine gestoßen, die hat Computer geheißen. Ich habe alles getan, um zu erfahren, was das ist. Bei IBM habe ich eine Ausbildung zum Systemanalytiker gemacht. Das ist jener Mensch, der zwischen dem Unternehmer, der einen Computer hat, und dem Computer vermittelt. Weil der Computer als Elektromaschine galt, war ich als Maschinenbauingenieur prädestiniert dazu. Software war keine eigene Branche damals, denn die Software wurde mit dem Computer mitgeliefert. Wir haben aber entdeckt, dass die Software ein Geschäft eigener Art sein könnte, und sind auch ein Softwarehaus geworden. Mit Gleichgesinnten habe ich den Verband der Softwareindustrie Österreichs gegründet. Wir wollten dem österreichischen Volk bis hinauf zu den hohen Politikern klarmachen, es gibt etwas, das heißt Software und wird eine große Industrie werden. Da haben uns alle ausgelacht.
Von welcher Seite kam das größte Unverständnis?
Author: Juan Kim
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